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Bördelgerät - Anleitung

Bördelgeräte – Funktion, Einsatz, Ausführungen

Was sind Bördelgeräte? Was macht man damit und was muss beim Kauf beachtet werden? Wir geben Ihnen einen groben Überblick über die Arbeit mit diesem Gerät.

Bördeln ist ein Begriff aus der Blechverarbeitung. Es handelt sich um eine bestimmte Technik, die verwendet wird, um den Rand eines Bleches rechtwinklig aufzubiegen. Dies kann von Hand oder mithilfe eines speziellen Geräts geschehen. Man unterscheidet zwischen zwei verschiedenen Umformarten:

  • Bördeln – Umformen durch Stauchen
  • Schweifen – Umformen durch Dehnen

Bördelgeräte finden hauptsächlich im Automobilsektor und in der Kältetechnik ihren Einsatz. Es geht meist darum, eine luftdichte Verbindung zwischen zwei Rohrstücken herzustellen. Diese Verbindung soll lösbar bleiben und wird daher nicht einfach verschweißt. Typische Einsatzgebiete sind dabei:

  • Rohrbördelung (Luftkanäle, Bremsleitungen)
  • Blechbördelung (Radkästen)

Wie funktioniert ein Bördelgerät?

Es gibt zwei Arten von Bördelgeräten. Zum einen das Bördelgerät zum Bearbeiten von Rohren und Leitungen, zum anderen das Kotflügel-Bördelgerät, zum Bearbeiten von Radkästen. Die Geräte für die Rohrbördelung gibt es außerdem mit hydraulischer Kraftübertragung.

Bördelgeräte für Rohre

Ein kompletter Werkzeugsatz für die Rohrbördelung besteht aus einer Spannbacke, passenden Druckstücken und dem Bördelgerät. Das Rohr wird über die Spannbacke in das Gerät eingespannt und über einen Stempel am Rand zusammengestaucht. Dabei entsteht ein Falz, der breiter ist, als das Rohr selber. Durch das Bördeln wird also ein Dichtungsring erzeugt, der ein direkter Teil des Rohres ist. Je nach Verbindungsstück gibt es verschiedene Bördelungen, für die jeweils unterschiedliche Stempel verwendet werden. 

Bördelgeräte für Kotflügel

Kotflügel-Bördelgeräte werden dazu genutzt, um den Radkastenrand anzulegen und auszubuchten. Dies ist notwendig, wenn man seinen Wagen mit größeren Reifen ausstatten möchte, diese aber am Radkasten schleifen. Der Reifen muss hierfür abgenommen werden und das Bördelgerät wird an den Radnaben befestigt. Eine Gummirolle wird über einen Gelenkarm unter den Radkastenrand gespannt. Dort wird die Rolle mit ein wenig Druck eingespannt. Durch hin- und herrollen wird der Rand langsam angelegt und in die richtige Form gebracht. Dies kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Im folgenden Video ist der Einsatz Schritt für Schritt erklärt.

Es ist wichtig, dass die Radläufe mit einer Heißluftpistole vorgewärmt werden. So werden Risse im Lack vermindert. Bei sehr alten Autos ist die Lackschicht oft sehr starr und bricht leicht, wodurch nachträglich fast immer kleine Schönheitsreparaturen notwendig werden. Die neuen Lacke sind flexibler und halten ein wenig mehr aus.

Bremsleitung Bördeln

Die Bremsleitung muss gerade abgeschnitten sein. Am einfachsten ist dies mit einem Rohrschneider durchzuführen. Die Schnittstellen sollten innen und außen entgratet sein. Bremsleitungen haben meist einen Durchmesser von 3/16“ (4,75cm). Man wählt den entsprechenden Spannbacken und dieser klemmt die Leitung ein. Der Druck sollte dabei nicht zu hoch sein, um die Bremsleitung nicht zu quetschen. Die Bremsleitung sollte einen Millimeter überstehen. Nutzt man ein Bördelgerät mit Spindel, so wird der Stempel bis zum Anschlag eingedreht. Dies kann eventuell ein wenig Kraftaufwand erfordern. Mit einem hydraulischen Bördelgerät wird der Stempel durch Pumpen aufgesetzt, was wesentlich einfacher ist.

In beiden Fällen muss darauf geachtet werden, nicht zu viel Druck auszuüben. Ist der Falz zu groß und zu dünn, kann er undicht werden. Um einen E-Bördel zu formen, muss man erst einen F-Bördel-Stempel nutzen. D- oder F-Bördel benötigen nur einen Stempel.

Was ist zu beachten?

  • Der Stempel und die Leitung müssen immer mit Bremsmontagepaste eingeschmiert werden. Dies schont Gerät und Leitung.
  • Die Überwurfschraube muss vor dem Bördeln auf die Leitung geschoben werden. Nachdem beide Enden gebördelt wurden, ist dies nicht mehr möglich.
  • Das Rohr muss gerade geschnitten sein und auch gerade eingespannt werden.
  • Das Bördelgerät muss für das Rohmaterial tauglich sein. Nicht alle Geräte können Stahlleitungen bearbeiten.

Bördelgeräte sind schon lange kein Luxus-Werkzeug mehr, das man nur in gut sortierten Werkstätten findet. Die Geräte gibt es bereits zu recht niedrigen Preisen, sodass sie mittlerweile auch in der heimischen Garage griffbereit liegen.

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