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Hand ans Blech! Tipps zum Selber-Bördeln

 Was genau ist Bördeln eigentlich?

Bördeln gilt sogar unter Experten als besonders schwierige Aufgabe im Bearbeitungsbereich von Kraftfahrzeugen. Doch unlösbar ist sie nicht: Man benötigt neben handwerklichem Geschick ein wenig Fingerspitzengefühl – dann sollte auch der Lack nicht verbrennen und das Material der Zerreißprobe standhalten! Grundsätzlich können Sie Radkästen und Radläufe 'bördeln' – d.h., die Falze von abgerundeten Blechteilen im rechten Winkel umbiegen. Viele Wagenbesitzer bedienen sich dieses Handwerks, um einen Rückgriff auf Federwegs-Begrenzer oder harte Stoßdämpfer zu umgehen. In der Regel wird bei der Formveränderung bzw. der Verbindung der betroffenen Komponenten das Blech gestaucht. Soll das genutzte Radhausvolumen vergrößert werden, dürfen die Reifen nicht die Radläufe streifen; nur dann können am Ende Breitreifen inklusive passender Felgen gefahrlos eingebaut werden.

 

Was benötige ich zum Selber-Bördeln?

Ohne Werkzeug geht gar nichts - also alles Notwendige griffbereit halten! Idealerweise verwendet man ein Bördelgerät, mit dem die Arbeit am einfachsten von der Hand geht. Andererseits ist eine Anschaffung für eine einmalige Aktion unnötig aufwendig. Und es geht auch anders: Ein Gummihammer eignet sich als optimales Hilfsmittel zum Bördeln. Daneben sollte zur Vermeidung von Dellen oder Beschädigungen an Lackierung und Blech ein Stück Hartplastik oder ein Kunststoffklotz zum Gegenhalten eingesetzt werden. Und ein Heißluft-Fön ist unumgänglich, um den Lack gleichmäßig stark zu erhitzen und dadurch Risse zu vermeiden. Wer zu all dem noch eine Flex sein Eigen nennt sowie eine Sprühdose mit Unterbodenschutz bereithält, bei dem kann eigentlich nichts schief gehen! Nun noch die richtige Kleidung an und genug Zeit einplanen, und los geht's!

 

Schritt für Schritt zum sportlich tiefen Fahrwerk 

a) Radkästen bördeln

Beim Bördeln der Radkästen müssen zunächst die Radhauskanten im Inneren von sämtlichen Dichtmasse-Resten gesäubert werden. Von da ab gilt grundsätzlich: Je wärmer die Außentemperatur während des folgenden Arbeitsvorgangs, desto besser – also im Idealfall Garage vorheizen! Es reicht auch ein Heißluft-Fön: Nach der kompletten Reinigung, bearbeiten Sie mit diesem die Kanten. Diese müssen so erhitzt sein, dass sie sich einfach biegen lassen und kein Lack abplatzen kann. Die Kotflügel sollten während des gesamten Prozesses ebenfalls warm gehalten werden – also eventuell gemeinsam mit Freund oder Freundin Hand anlegen? Das macht die Arbeit nicht nur einfacher, sondern auch kommunikativer! Der nächste Schritt kommt aber in jedem Falle, ob alleine oder zu Zweit. Und es wird brenzlig: Mit dem Gummihammer muss gleichmäßig auf den Lack geklopft und so die Kante langsam von innen nach außen umgelegt werden. Dies ist der erste und zugleich schwerste Schritt – zu wenig Kraftaufwand bewirkt nichts, zu viel könnte den Lack schädigen. Der Plastikklotz sollte zur Vermeidung letztgenannten Punktes mit einem Tuch umwickelt und während des Klopfens von der anderen Seite gegengehalten werden. Danach den entstandenen Hohlraum mit Dichtmasse füllen, denn so kann die Kante besonders eng angeschlagen werden. Doch Vorsicht: Zu dicht umgeklappt, könnte die Lackierung ebenfalls platzen. Sollten Lackschäden entstehen, die betroffenen Stellen und den Kotflügel mit Rostschutz und Hohlraumwachs behandeln und die Kante zusätzlich mit Unterbodenschutz besprühen; so werden kleine Risse versiegelt. Bei größeren Malheurs hilft nur noch ein Abschleifen und Grundieren der betroffenen Stellen. Doch dann sieht alles aus wie neu: Noch etwas Klarlack auf die Bördelkante, und fertig ist das gute Stück!


b) Radläufe ziehen

Will man die Radläufe seines Wagens bördeln, wird die Blechkante ins Innere umgebogen, so dass die Reifen mehr Platz haben. Die meisten PKWs verfügen bereits am Radkasten über eine Bördelkante, welche in Richtung der Reifen verläuft. Das Bördeln der Radläufe erweist sich als ungemein komplizierter als das der Radkästen. Doch mit Anwendung einer ähnlichen Methode kommen Sie auch hier zum Ziel: Dem Ziehen der Radläufe. Hierfür müssen Sie vorab den innen liegenden Radlauf einflexen. Nach dem Bördeln wird die Öffnung wieder mit einem Blech zusammengeschweißt, und dann ist erneut ist der Griff zur Flex vonnöten - dieses Mal, um die Schweißpunkte zu glätten. Im letzten Schritt erfolgt das Auftragen von Unterbodenschutz und einer Schicht Schutzlack.

 

Ein Hinweis zum Schluss: Zahlt die Versicherung im Falle eines Schadens?

Bevor Sie sich an größere Veränderungen an Ihrem Auto machen, klären Sie mit Ihrer Versicherung, ob diese im Schadensfalle für die entstehenden Kosten aufkommt. Und mit dem Straßenverkehrsamt sollten Sie auch Kontakt aufnehmen: Gerichtsentscheide zum Kfz-Tuning liefen bereits des häufigeren darauf hinaus, dass bereits  breitere Reifen die Betriebserlaubnis zum Erlöschen brachten.

 

 

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