Kostenloser Versand ab € 150,- Bestellwert, ausgenommen Speditionsartikel**
Sicher bestellen (256bit Verschlüsselung)
30 Tage Rückgaberecht
Service Hotline ( Freitag )+49 (0)3337 - 43 16 735

Selbsthilfe im Pannenfall

Zu Beginn die gute Nachricht: Nach der aktuellen ADAC-Pannenstatistik sind im vergangenen Jahr deutschlandweit weniger Kraftfahrzeuge aufgrund eines technischen Defekts liegen geblieben als 2013. Dennoch – auch das gepflegteste Auto ist nicht zu einhundert Prozent vor einer plötzlichen Fehlleistung gefeit. Für den Fall der Fälle galt bislang das Warndreieck als erste Maßnahme, andere Verkehrsteilnehmer über die Gefahr auf der Straße zu informieren. Nun erhält dieses herkömmliche Pflichtutensil Konkurrenz: Drei bayerische Geschwister möchten mit ihrem bereits patentierten und online bestellbaren Pannenfächer ihren Teil zu einer schnelleren und besseren Kommunikation zwischen dem Fahrer des Pannenwagens und dritten Parteien beitragen. 50 cm lang und 15 cm hoch ist die neongelbe Erfindung. Insgesamt fünf Schilder stecken in einer Halterung, die mittels vier Saugnäpfen und einem drehbarem Fuß auf dem Wagendach befestigt werden kann. Unabhängig voneinander ausklappbar, wird in schwarzer Schrift beidseitig über Hilfe kommt, Brauche Hilfe, Brauche Benzin, Brauche Diesel und Werde geschleppt informiert. Sollten Sie allerdings selbst an Ihren Wagen Hand anlegen wollen, dann müssen Sie auf dieses schriftliche Ersuchen um Unterstützung nicht zurückgreifen. Dafür aber auf wichtiges Werkzeug – und evtl. einige Expertentipps.  

Wichtiger Reisebegleiter: Keilrippenriemen-Montagesatz

Neben den vorgeschriebenen Autoteilen wie dem erste Hilfe-Koffer oder der Warnweste, ist es sinnvoll, einige grundlegende Werkzeug und Ersatzteile mit im Kofferraum zu führen, gerade bei langen Reisen. Bereits ein Stück Draht, eine normale Zange oder ein doppelseitiges Klebeband können nützlich sein, Ersatzlampen oder Ring- und Maulschlüssel sind es bestimmt. Besonders praktisch: Ein Multimeter zur Prüfung der Lichtmaschine und sicherheitshalber einen Keilrippenriemen-Montagesatz mitzuführen - denn die Feinstrumpfhose der Beifahrerin tut es nicht immer so wie in Hollywoodfilmen. Das Geräusch der entkleideten Dame und das eines gerissenen Keilriemens klingt jedoch identisch. Sollten Sie also nach dem Kaltstart ein lautes Quietschen vernehmen, öffnen Sie lieber gleich die Motorhaube – zumindest, wenn Sie ein etwas älteres Fahrzeugmodell besitzen. Denn bei modernen Autos hilft aufgrund der teils komplizierten Elektronik in der Regel nur der Gang zur Werkstatt – bzw.: die Fahrt auf dem Abschleppwagen. Doch sonst ist ein Wechsel des Keilriemens relativ leicht vorzunehmen. Der Generator muss entfernt, die Spannung des neuen Riemens mit dem Hebel aufrecht gehalten und die Schrauben nachgezogen werden. Sind diese drei Schritte vollzogen und ertönt nach erneutem Start kein ungewöhnlicher Laut mehr, hat es geklappt. Dank des robusten Kfz-spezifischen Spezialwerkzeugs kann fast jeder flexible Keilrippenriemen problemlos montiert und auf eine Spannrolle verzichtet werden. Wer gleich Hand an die Lichtmaschine legen muss, sollte über einen mittelgroßen Schraubendreher, Ringschlüssel in diversen Größen, einen Knarrkasten mit 13er und 16er Nüssen sowie eine Kombi- oder Rohrzange verfügen. Die großen Vorteile des Keilrippenriemen-Montagesatzes liegen darin, dass er für eine Vielzahl von Kraftfahrzeugmodellen geeignet ist und auch eine Person alleine die nötige Arbeit vornehmen kann. Die neuen Riemen verfügen über ausreichende Spannung auch ohne die Nutzung einer Spannrolle und dabei dennoch über eine ausreichende Dehnbarkeit.  

Ein- und Ausbau der Lichtmaschine

Eine brennende Ladekontrolllampe ist ein Zeichen für einen Schaden an Batterie, Lichtmaschine oder einer gebrochenen Masseverbindung. Stoppt der Motor während der Fahrt aus, hat in der Regel ein Kugellager der Lichtmaschine über den Keilriemen den Motor ausgebremst. Auch hier kündigen Quietschgeräusche den Defekt im Voraus an. Und dann sollten Batterie und Lichtmaschine zur Sicherheit ausgetauscht werden. Während bei der Batterie in erster Linie auf die korrekte Handhabung von Minus- und Pluspol des Starterkabels zu achten ist, erfordert der Aus- und Einbau der Lichtmaschine mehrere Schritte. So ist es ratsam, zum optionalen Lösen der Batteriebefestigung auf eine 13er Nuss mit Verlängerung zurückzugreifen und im nächsten Schritt die Kunststoffkappe des Klimaanlagenventils zu lösen. Jetzt wird mit dem 15er Ringschlüssel der Keilriemen vom Lichtmaschinenlaufrad gezogen. Sobald der Temperaturmesser zwischen dem Luftfilter und dem Vergaser ausgeklipst ist, Schraubschelle lösen, den Schlauch der Kurbelgehäuse-Entlüftung abziehen und die 13er-Mutter der Halterung abschrauben. Die Knarre ist ebenfalls ein wichtiges Autowerkzeug: mit ihr wird die untere 16er-Lichtmaschinen-Befestigungsmutter gelöst, sodass schließlich die komplette Lichtmaschine herausgezogen werden kann. Der Einbau des neuen Modells erfolgt im Prinzip spiegelverkehrt. Beim Einsetzen darauf achten, dass die Anschlusskabel mühelos befestigt werden können und die Lichtmaschine selbst möglichst nah am Motorblock sitzt. In die endgültige Position kann sie mithilfe der unteren Befestigungsschraube gebracht werden. Nun noch den Keilriemen wieder über das Lichtmaschinen-Laufrad ziehen und so an seinen vorgegebenen Platz rücken. Der Temperaturfühler wird wieder am Saugschlauch eingesteckt und die Schutzkappe der Klimaanlage festgeschraubt. Fast ist es geschafft! Nur noch die neue Batterie einbauen und starten: Einmal aufs Gaspedal gedrückt, darf die Ladekontrolllampe nicht mehr leuchten. Sollte dies wider Erwarten nicht der Fall sein, dann muss eben doch auf den Pannenfächer zurückgegriffen werden. Mit Brauche Hilfe wird sicher die Aufmerksamkeit auch eines erfahrenen Hobby-Tüftlers erregt. Und wenn dieser auf die richtigen Gerätschaften für Keilriemen, Batterie und Lichtmaschine zurückgreifen kann, dann dürfte wirklich nichts mehr schief gehen!  

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.

Ich habe die Datenschutzbestimmungen zur Kenntnis genommen.